UnternehmUngen

im In- und Ausland

Unsere Fahrradtour 2018 auf dem Ostseereadweg mit Rügen

Unsere Radtour 2018 führt uns auf dem Ostseeradweg von Lübeck nach Heringsdorf und dann noch ein kleines Stück weiter bis zur polnischen Grenze. Als Endpunkt dieser Tour haben wir Anklam gewählt, um dort den Zug, der direkt nach Köln fährt, zu erreichen.
In Stralsund fahren wir hinüber nach Rügen und umfahren diese Insel in einem weiten Bogen. In Giewitz nehmen wir dann die Fähre zurück aufs Festland und kommen kurz vor Greifswald wieder auf den 'klassischen' Ostseeradweg zurück, dem wir dann bis zur polnischen Grenze weiter folgen.
Beim Finden und beim Auswählen der Fahrtroute war das Bikeline-Radtourenbuch "Ostseeküsten-Radweg 2" sehr hilfreich.

Die 13 Übernachtungspunkte legen wir selbst fest und die Unterkünfte in diesen Städten buchen wir auch selbst. Die Tagesetappen wählen wir so, dass sie in der Regel 60-70 km proTag lang sind und keineswegs eine Länge von 100 km übersteigen. Auf Rügen haben wir die Etappen bewusst etwas kürzer angelegt, um noch etwas mehr  Zeit für Exkursionen im Umland zu haben.

1.Tag: 29.7.2018, Anreise nach Lübeck

Wir starten am frühen Sonntagmorgen zuhause mit den Rädern, fahren nach Troisdorf-Spich und dann mit der S-Bahn weiter nach Köln. Dort erreichen wir den Zug nach Hamburg, in dem wir auch zwei Stellplätze für unsere Räder reserviert haben. In Hamburg-Harburg müssen wir in einen Regionalzug nach Lübeck umsteigen. Da jedoch "Personen im Gleis" gemeldet wurden, fahren zunächst keine Züge mehr. Als sie dann wieder fahren, wird es etwas hektisch. Wir müssen im Eiltempo die Gleise wechseln, da die Abfahrt kurzfristig verlegt wird. Gegen 17 Uhr kommen wir in Lübeck an. Unsere Räder stellen wir in einer Garage des Hotels unter und machen dann eine kleine Erkundungstour zu Fuß durch die Stadt.

In der mittelalterlichen Altstadt Lübecks begegnen wir zum ersten Mal der Backsteingotik und den wunderschönen alten Bürgerhäusern mit den charakteristischen Stufengiebeln.

2.Tag: 30.7.2018, 1.Etappe: Lübeck - Wismar (82 km)

Am nächsten Morgen herrscht schönes Wetter, die Sonne strahlt uns an und wir haben große Lust, unsere Tour zu beginnen und auch direkt mit den Rädern zu starten. Ursprünglich wollten wir mit dem Zug nach Travemünde fahren, damit die Länge der ersten Etappe nicht zu groß wird. Unsere Stimmung ist sehr gut und so radeln wir zunächst an der Trave entlang nach Travemünde.

Am Fähranleger in Travemünde

Dort überqueren wir den Fluss mit einer Fähre und dann geht der Radweg zunächst an der Küste entlang. An einer schönen Stelle gehen wir vor an den Strand und genießen die Seeluft und die Sicht auf die recht ruhige Ostsee. Der Fahrradweg geht ständig bergauf und bergab und manche Anstiege sind bei den sommerlichen Temperaturen doch recht anstrengend. Bei Boltenhagen machen wir eine etwas längere Mittagspause und stärken uns mit den ersten frischen Heringsbrötchen. Wir sind froh, als wir am späten Nachmittag die Hansestadt Wismar erreichen.
Im stilvoll eingerichteten Reuterhaus haben wir ein Zimmer reserviert und ein frisches 'Radler' wirkt dann sofort auch sehr erfrischend. Trotz der frühen Abendstunde ist es immer noch recht warm und es weht kein erfrischendes Lüftchen.

Der Marktplatz in Wismar mit dem Reuterhaus

Nach dem Abendessen machen wir nur noch einen kleinen Rundgang durch die Stadt, wir haben uns doch recht müde gestrampelt.

3.Tag: 31.7.2018, 2.Etappe: Wismar - Warnemünde (71 km)

Der Marktplatz in Wismar am Morgen

Am nächsten Morgen sieht der Markplatz vor unserem Hotelfenster sehr verändert aus. Am frühen Morgen sind viele Marktstände aufgebaut worden und in der Morgensonne bietet sich ein schönes Bild. Das Wetter soll weiterhin schön bleiben und es wird sogar heute noch etwas heißer. Deshalb starten wir auch sehr früh und kommen zunächst auch zügig voran. An den Industrieanlagen vorbei radeln wir aus der Stadt hinaus und folgen dem Radweg, der jetzt nicht an der Küste, sondern als separater Weg an der Landstraße entlangführt. In Rakow biegt der Radweg in Richtung Küste ab, die wir dann im Ostseebad Rerik erreichen.

Wegen eines Küstenabbruchs müssen wir einen kleinen Umweg fahren und der Anstieg nach Kägsdorf ist auf dem Plattenweg etwas mühsam.

Dafür geht es dann aber in schneller Fahrt zum Ostseebad Kühlungsborn hinunter. Dort machen wir eine ausgiebige Mittagspause und suchen uns danach ein schattiges Plätzchen für eine ausgiebige Siesta.

Stove
Stove
Warnemünde2
Warnemünde2
Kühlungsborn1
Kühlungsborn1
Kühlungsborn2
Kühlungsborn2
Nienhagen1
Nienhagen1
Nienhagen2
Nienhagen2

Ein erstes Bad in der Ostsee ist dabei sehr erfrischend.
Danach geht die Fahrt weiter nach Heiligendamm und dann an der Küste entlang in den „Gespensterwald“ hinein.

Im "Gespensterwald"

Auch hier genießen wir im Schatten der Bäume noch einmal die Aussicht auf das Meer, bevor wir dann in die Stadt Warnemünde hinein fahren und das "Hotel Belvedere" suchen. Mit dem Zimmer sind wir nicht so sehr zufrieden. Die Fenster zeigen in den wenig adretten Hinterhof hinein, aber wir haben auf diese Weise wenigstens einen Blick auf unsere dort abgestellten Fahrräder.

 Der Teepott in Warnemünde

Nach einer kurzen Pause gehen wir am Hafenbecken entlang zum Strand. Das Wahrzeichen von Warnemünde, den "Teepott", den Ulrich Müther 1968 erbaut hat, lassen wir uns nicht entgehen.
Nach dem Abendessen gehen wir noch um das Hafenbecken herum, um vielleicht doch noch eine der großen Fähren zu sehen, die von hier nach Skandinavien fahren.




4.Tag: 1.8.2018, 3.Etappe: Warnemünde - Zingst (70 km)

Am nächsten Tag ist wieder schönes Wetter und wir starten früh.
Die Fahrt geht zunächst auf die andere Seite des Hafenbeckens, dann durch den Parkplatz um den Bahnhof herum zur Fähre über die Warne. Auf der anderen Seite werfen wir dann noch einmal einen Blick zurück auf ein ausfahrendes Kreuzfahrtschiff bevor wir an der Straße entlang an einem Marinestützpunkt vorbei nach Markgrafenheide fahren.

Bei diesen Witterungsbedingungen ist der Waldweg durch die Rostocker Heide gut zu befahren

Dort biegt dann der Radweg in den Wald ein und es folgt eine schön zu fahrende Wald-Passage nach Graal-Müritz durch die Rostocker Heide. 

Blick auf die Ostsee bei Graal

Nach Müritz geht die Fahrt an der Küste hinter der Düne entlang auf den Darß. In Wustrow und Ahrenshoop biegen wir etwas in die Nebenstraßen ab, um uns die schönen, reetgedeckten Häuser anzusehen. Kurz nach Ahrenshoop bleiben wir auf dem Damm und fahren - entgegen der offiziellen Ausschilderung - in den Wald hinein und nicht weiter am Bodden entlang.

Unser Ziel ist der Leuchtturm am Ende des Darß. Da die Strecke zunächst nicht ausgeschildert ist, sind wir etwas skeptisch, aber die Waldwege verlaufen schnurgerade und lassen sich etwas langsamer, aber gut befahren. Der letzte Streckenabschnitt ist dann sogar gut ausgebaut. Am Leuchtturm selbst ist es nicht so sehr gemütlich, denn wir stellen fest, dass von Prerow aus Kutschenfahrten hierher möglich sind - also kein Geheimtip!!

Der Leuchtturm am Westufer des Darß

Wir machen deshalb an dieser Stelle nur eine kleine Pause und fahren weiter nach Prerow und dann auf dem Deich weiter nach Zingst. Kurz vor dem Ort biegen wir ab, überqueren die Landstraße und fahren auf einem Deich weiter zum Bodden. Denn wir haben im „Boddenhus“ in Zingst ein Zimmer reserviert. Wir bekommen das schön gelegene „Kapitänszimmer“ mit einem wunderbaren Blick auf die Boddenlandschaft.

Das Boddenhus in Zingst - Es macht Spaß, sich auf den Balkon zu setzen und dem Treiben am Hafen zuzusehen.

Die Seebrücke in Zingst mit der Tauchglocke - ein wunderschöner Sonnenuntergang!

Zingst ist ein schöner Ort, man kann hier zwischen der Ruhe am Bodden und dem Trubel auf der Ostseeseite wählen. Beide Extrema sind nur etwa einen Kilometer voneinander entfernt und zu Fuß gut zu bewältigen. An der Ostseeseite erleben wir einen sehr schönen und farbenprächtigen Sonnenuntergang.

 5.Tag: 2.8.2018, 4.Etappe: Zingst - Stralsund (57 km)

Nach einer erholsamen Nacht und einem sehr ausgiebigen Frühstück im schön eingerichteten Garten des Hotels geht die Fahrt am nächsten Morgen weiter. Zunächst fahren wir auf der gleichen Strecke wie gestern etwas zurück, biegen dann aber nach Bresewitz ab. Wir wollen heute den Barther-Bodden umrunden und dann weiter nach Stralsund fahren.

Ein kliener Hafen bei Barth

Nachdem wir Barth durchquert haben, führt uns die Markierung „Ostseeradweg“ vielfach auf Feldwegen in Küstennähe weiter. Bei Dabitz nutzen wir eine Gelegenheit zu einem erfrischenden Bad in der Ostsee. Kurz hinter dem ehemaligen Flugplatz bei Nisdorf geht der Weg dann landeinwärts. Jetzt fehlt der etwas erfrischende Wind von der See.

Der Ostseeradweg bei Nisdorf

In der Mittagszeit suchen wir in den kleinen Ortschaften vergebens eine Dorfgaststätte oder eine andere Picknickmöglichkeit – erst in Klausdorf finden wir eine Einkehrmöglichkeit. In der Zwischenzeit kommen wir am Schloss Hohendorf vorbei, das in den letzten Jahren schön saniert und in komfortable Eigentumswohnungen aufgeteilt wurde. Die restliche Strecke nach Stralsund über Damitz und Parow lässt sich gut fahren und schon bald sehen wir von weitem die Brücke, die hinüber auf die Insel Rügen führt.

Blick auf Stralsund und die Brücke

In der Pension „Hafenblick“ sind wir gut und zentrumsnah untergebracht. Wir stellen die Räder im Hinterhof der Pension ab und nach einer kurzen, erfrischenden Pause machen wir uns auf den Weg zur Hafeninsel und der dort liegenden „Gorch Fock“.

Im Braugasthaus am Fischmartk finden wir etwas Gutes zu essen und danach machen wir noch einem Abstecher in die Altstadt. Wir schlendern etwas durch die Straßen, bevor wir zum Hotel zurückkehren.

Die St. Nilolaikirche und das Rathaus von Stralsund im Licht der Abendsonne

6.Tag: 3.8.2018, 5.Etappe: Stralsund - Wiek  (56 km)

Am nächsten Morgen lacht uns wieder die Sonne aus einem strahlend blauen Himmel zu. Wir starten heute zu unserer Rügen-Rundfahrt und überqueren auf dem alten Rügendamm den Strelasund.

Der alte Rügendamm neben der Bundesstraße

In Altefähr biegen wir gleich rechts ab, um in einem Bogen zurück zur Bundesstraße B 96 zu finden. Der Radweg verläuft  parallel zur alten Landstraße, so dass wir von dem starken Verkehr dort nicht betroffen sind.

Ein Blick (unter der Bundesstraße hindurch) zurück nach Stralsund

In Rambin biegen wir dann von dieser Straße ab und kommen auf Landstraßen und Feldwegen über Rothenkirchen und Dußvitz weiter nach Norden. Dadurch, dass wir über Landow, Unrow, Lüssvitz und Kubitz fahren, ist die Wegstrecke zwar etwas weiter, aber deutlich angenehmer zu fahren als der direkte Weg auf der L30. In Gingst machen wir eine kleine Kaffeepause, bevor wir uns auf den weiteren Weg machen.

Ein schöner Ostsee-Kaffee

Auf der Weiterfahrt nach Trent, gibt es keine Ausweichmöglichkeit. Wir müssen auf der viel befahrenen L30 bleiben, die heute an einem Freitag von den Hiddensee-Urlaubern auch stark genutzt wird. Da es keinen separaten Radweg gibt, fahren wir zügig und erreichen Trent ohne Komplikationen. Die Weiterfahrt zur Fähre ist dann auf dem Radweg gut zu bewältigen.

Die Wittower-Fähre

Am Fährterminal müssen wir etwas warten, bevor wir auf die andere Seite des Breetzer-Boddens übersetzen können. In einem schattigen Waldstück, direkt oberhalb der Bucht machen wir eine kleine Pause, aber es ist auch hier sehr heiß. Die Fahrt direkt am Wieker Bodden entlang ist durch den Fahrtwind dann angenehmer. Im Hotel „Alt Wittower Krug“ in Wiek werden wir übernachten.
Wir steuern das Hotel direkt an und besichtigen den Hafen erst nach dem Abendessen.

Der Hafen von Wiek

Ein Sonnenuntergang über dem Wieker Bodden - kein Fake-Bild, die Farben waren tatsächlich für einen kurzen Moment so intensiv!

7.Tag: 4.8.2018, 6.Etappe: Wiek - Juliusruh (43 km)

Da die Etappe heute etwas kürzer angelegt ist, starten auch etwas später. Wenn man den direkten Weg nach Juliusruh nehmen würde, wäre man nach 10 km am Ziel. Wir wollen aber, soweit das möglich ist, an der Küste entlangfahren und deshalb wird unsere Etappe heute ca. 43 km lang. Unsere Strecke führt zunächst nach Starrvitz und dann weiter am Bodden entlang nach Dranske. Wir fahren noch ein kleines Stück am Bodden weiter, kommen jedoch nicht mehr sehr weit. Unsere Fahrt endet an einem Sperrzaun zu einem ehemaligen militärischen NVA-Gelände, das nur im Rahmen von Führungen besucht werden kann.

Sanddornbüsche auf der Halbinsel Bug

Wir streifen etwas durch die Sanddornbüsche, die hier eine beachtliche Größe erreicht haben, bevor wir umkehren und versuchen, in Küstennähe weiter zum Kap Arkona zu kommen. Zunächst kommen wir durch mehrere, kleine Ortschaften, bis wir kurz nach Schwarbe einen Weg finden, der direkt oberhalb der Steilküste weiterführt. An vielen Stellen ergeben sich schöne Aussichten auf die Steilküste und das offene Meer.

Blick auf die Steilküste am Kap Arkona

Je näher wir dem Kap Arkona kommen, desto mehr haben wir es mit anderen Touristen zu tun. Am Kap selbst müssen wir absteigen und die Räder ein kurzes Stück schieben, da sehr viele Fußgänger unterwegs sind. Kurz nach dem Leuchtturm schließen wir die Räder an einen Zaun und erreichen über etliche Stufen den Strand.

Viele Treppenstufen tiefer am Strand

Im malerischen Ort Vitt machen wir eine kleine Mittagspause, bevor wir an der Steilküste entlang weiterfahren. Da wir sehr zeitig sind, machen wir an einer schönen Stelle noch eine ausgiebige Siesta und genießen dabei die frische Meerluft und den Blick auf das ruhige Meer.

Blick aufs Meer bei Nobbin

In Juliusruh sind wir im „Atrium am Meer“ untergebracht und bekommen ein schönes, großes Zimmer mit einem Balkon.

8.Tag: 5.8.2018, 7.Etappe: Juliusruh - Sassnitz (43 km)

Für heute ist neben der Fahrt zum nächsten Ziel auch eine kleine Wanderung vorgesehen. Als wir aus dem Hotel treten, weht uns zum ersten Mal ein frischer Wind entgegen. Es ist bedeckt und wir ziehen auf unserem kurzen Abstecher zum Hafen von Breege zum ersten Mal auf dieser Tour unsere Jacken an.

Morgenstimmung am Hafen von Breege

Wieder zurück in dem Waldstück zwischen Ostsee und Breeger Bodden fahren wir auf einem schön ausgebauten Radweg weiter nach Glowe. Da die Straßen um den Königstuhl herum sehr befahren sind und zum großen Teil mit Kopfsteinpflaster ausgelegt sind, suchen wir eine Ausweichroute nach Sassnitz. In Neddesitz biegen wir von der ausgeschilderten Route ab und fahren ein kleines Stück nach Süden, bevor wir in einen Wirtschaftsweg nach Osten abbiegen.

Auf der Suche nach der optimalen "Linie"

Stellenweise haben wir es auch hier mit grobem Kopfsteinpflaster zu tun und so fahren wir langsam am Straßenrand entlang weiter. Das Positive ist, dass wir hier keinen Autoverkehr haben und uns unsere Fahrroute auf der Straße in Ruhe aussuchen können. Am Boner Berg vorbei kommen wir so nach Dargast und dann geht es in einer schnellen Fahrt hinunter nach Sassnitz. 

Das "Gastmahl des Meeres", ein urig eingerichtetes Hotel/ Restaurant

Wir deponieren unser Gepäck im Hotel, schließen unsere Räder an und machen uns dann zu Fuß auf den Weg durch den Nationalpark „Jasmund“ zum Königstuhl. Der Wald ist schattig und bei angenehmen Temperaturen können wir dort gut laufen. Es geht etwas bergauf und bergab und an vielen Stellen ergeben sich spektakuläre Aussichten auf die Abbrüche der berühmten Kreidefelsen. Mit dem Linienbus fahren wir dann wieder nach Sassnitz zurück.

Unsere Exkursion zu den Kreidefelsen

9.Tag: 6.8.2018, 8.Etappe: Sassnitz - Putbus (64 km)

Nach einem guten Frühstück müssen wir hier leider aufbrechen

Heute geht es zunächst auf der ausgeschilderten Route aus Sassnitz heraus. Bei Mukran überqueren wir die Eisenbahnlinien, Zeugen einer vergangenen Zeit. Kurz danach biegen wir ab zu den Feuersteinfeldern. Der Weg dorthin ist sehr sandig und lässt sich stellenweise nicht mit unseren Rädern befahren. Also schieben wir sie zur Brücke über ein Eisenbahngleis, ehe wir wieder weiterfahren können. Wir stellen dann die Räder an einem der riesigen Steinfelder ab und untersuchen die Steine, die das Meer dort zwischen dem Kleinen Jasmunder Bodden und der Ostsee abgelegt hat.

Die Feuersteinfelder bei Mukran

Danach kehren wir auf dem gleichen Weg zur Hauptroute zurück und steuern „Prora“ an, die nächsten Zeugen der Vergangenheit. Die monströsen Betongebäude, die dort in der Zeit des Nationalsozialismus entstanden sind, sind noch zu großen Teilen vorhanden. Sie dienen zum Teil als Jugendherberge, andere Gebäudeteile wurden/ werden aufwendig renoviert.

Prora "ohne Ende"

Nach Binz ist es jetzt nicht mehr weit. Da wir auf der Promenade nicht mit den Rädern fahren dürfen, müssen wir auf eine parallele Straße ausweichen.

Der Strand von Binz mit den Kreidefelsen im Hintergrund

Erst bei der Seebrücke fahren wir vor an die Küste und machen dort eine kleine Pause. Bevor wir die Stadt verlassen, machen wir noch einen Abstecher zu Müther’s Turm.

Müthers Bademeisterhäuschen

Der weitere Weg führt uns am Schmacher See aus der Stadt hinaus und kurvig und leicht bergauf geht es zu einem Aussichtspunkt. Von dort haben wir einen schönen Blick auf Sassnitz und die dortige Seebrücke.

Blick auf Sellin

Sellin durchqueren wir und erst in Baabe fahren wir vor zum Strand und nehmen uns in einem Café eine kleine Auszeit. Wir fahren weiter, müssen allerdings schon bald wieder absteigen. Am Baaber Hafen müssen wir mit der Ruderfähre auf die andere Seite nach Moritzdorf übersetzen.

Die Fähre bei Moritzdorf

Ein gut ausgebauter Plattenweg - es gibt auch andere!

Auf Plattenwegen geht es jetzt bergauf und bergab und erst bei Klein-Stresow machen wir im Wald eine kuze Rast. Unser Weg führt jetzt am Bodden entlang und um das Naturschutzgebiet Goor herum. Am Ortseingang von Putbus biegen wir ab, denn wir haben im „Wreecher Hof“ eine Unterkunft reserviert.

Wie sich herausstellt sind wir in einer großen Ferienwohnung untergebracht und wir sind froh, dass wir uns jetzt etwas erholen können. Es war doch sehr heiß geworden und es gab heute viel zu sehen.

Das Abendessen können wir auf der schönen Terrasse des Hotels einnehmen, auf den sonst üblichen abendlichen Spaziergang verzichten wir heute

10.Tag: 7.8.2018, 9.Etappe: Putbus - Greifswald (51 km)

Heute werden wir Rügen verlassen und dann weiter nach Osten fahren. Wir werden jedoch nicht nach Stralsund zurückfahren, sondern in Glewitz mit der Fähre übersetzen. Das hat den großen Vorteil, dass wir ein 15 km langes Stück der denkmalgeschützten Kopfsteinpflasterstrecke aussparen können.

Am Circus von Putbus

Wir starten wieder bei strahlendem Sonnenschein, es wird heute ein heißer Tag werden. Wir fahren nach Putbus zurück und zunächst geht die Route auf einer teils waldigen Strecke nach Garz. Danach folgt eine Passage durch die Felder auf den bekannten Plattenwegen über Dumsevitz und Schabernack zur Fähre nach Glewitz.

Plattenwege bei Schabernack

Dort gibt es eine kleine, nette Fischbude und wir machen erst einmal eine Mittagspause, bevor wir übersetzen. Auf der anderen Seite angekommen, biegen wir gleich von der Straße ab und folgen einem geschotterten Wegen an der Küste entlang.

An der Bundesstraße  B105

Wir kommen durch die Höfe Gronow, Thesenvitz und Levin, bevor wir bei Kirchdorf auf die „klassische“ Ostsee-Radweg-Route an der B105 treffen. Bis Mesekenhagen fahren wir auf dem Kopfsteinpflasterweg, nehmen dann allerdings die Alternativroute über Karrendorf und Leist. Die Strecke ist zum großen Teil nur grob geschottert und lässt sich in der prallen Sonne leider auch nicht besonders gut fahren.

Ein schönes Plätzchen vor dem Café Blohm in Neuenkirchen

Aber in Neuenkirchen haben wir mit dem/der Café/Pension Blohm unser Tagesziel erreicht. Wir beziehen das schöne Zimmer, trinken noch einen guten Kaffee, bevor wir uns nochmals (ohne Gepäck) auf die Räder schwingen und nach Greifswald hineinfahren.

Der Marktplatz von Greifswald

Dort stellen wir die Räder am Marklplatz ab und drehen eine kleine Runde durch die schöne Altstadt, bevor wir uns ein Lokal für das Abendessen suchen. Auf dem Nachhauseweg zur Unterkunft machen wir an der Drehbrücke noch einen längeren Stop und genießen die abendliche Atmosphäre bei schöner Musik.

11.Tag: 8.8.2018, 10.Etappe: Greifswald - Wolgast (56 km)

Das Gewitter beim Frühstück hat nur kurzzeitig etwas Abkühlung gebracht, es wird heute wieder ein sehr heißer Tag werden. Wir fahren zunächst wieder nach Greifswald, und beobachten dort das Treiben an der (handgetriebenen) Klappbrücke über die Ryck.

Die Klappbrücke in Greifswald

An der Klosterruine Eldena vorbei führt der Radweg an der Landstraße entlang nach Kemnitz. Dort biegt der Ostsee-Radweg wieder zur „Dänischen Bucht“ ab. Jetzt führt die Stecke direkt an der Küste entlang und an vielen Stellen haben wir eine schöne Aussicht auf die (sehr ruhige) Ostsee.

Der Blick zurück auf die "Dänische Wiek" bei Ludwigsburg

An einer solchen Stelle entschließen wir uns spontan zu einem kleinen, abkühlenden Bad im Meer. Der Abstieg ist zwar etwas steil und beschwerlich, aber die Mühe lohnt sich.
Wir kommen auf der weiteren Fahrt nach Lubmin an ehemaligen Herrenhäusern, an Datschen, an großen Feriensiedlungen und an ausgedehnten Campingplätzen vorbei. Diese liegen zum Teil sehr schön im Wald, direkt am Meer. In Lubmin machen wir an einer Fischbude Station. Es ist inzwischen fast unerträglich heiß geworden und wir flüchten deshalb zu einem schattigen Plätzchen und machen erst einmal eine etwas längere Rast. Auf die Seebrücke gehen wir nicht, es ist einfach zu heiß.

Der "heiße" Strand von Lubmin (in der Ferne die Arbeiten an der Gaspipeline "Nord Stream 2")

Die weitere Fahrt geht am ehemaligen, jetzt stillgelegten Atomkraftwerk vorbei nach Freest. Am Hafen gönnen wir uns dort noch zwei große Apfelschorle bevor wir dann die nächsten Kilometer an der Landstraße entlangfahren. Wir biegen in ein schattiges Waldstück ein und erreichen dann kurz danach das Ufer der Peene und damit unser Tagesziel.
Im Hotel „Der Speicher“ haben wir ein uriges Zimmer und im Restaurant im Erdgeschoss ist auch für das Abendessen gesorgt.

Das Hotel "Der Speicher" in Wolgast (nach dem Gewitter)

Wir machen noch einen kleinen Rundgang durch die Altstadt, gehen dann jedoch zügigen Schrittes zurück, denn es bahnt sich ein Gewitter an, das kräftige Niederschläge bringt  –  gut, dass wir nicht mehr unterwegs sind!!

Blick vom Hotel auf die Altstadt von Wolgast

12.Tag: 9.8.2018, 11.Etappe: Wolgast - Heringsdorf (53 km)

Das Gewitter in der Nacht hat die Luft etwas abgekühlt und es ist nicht mehr so heiß wie in den vergangenen Tagen. Die Strecke, die wir heute vor uns haben, ist auch etwas kürzer. Von Wolgast fahren wir zunächst über die Peenebrücke hinüber auf die Insel Usedom und dann geht die Route zielstrebig vor zum Meer. Bei Zinnowitz machen wir eine erste Pause und es ist schön, dass man hier auf der Strandpromenade mit den Rädern fahren darf. Der weitere Radweg verläuft meist im Wald und nur an manchen Stellen haben wir es etwas mit Steigungen zu tun.

Der Waldweg beim Seebad Zempin

Zwischen den Seebädern Zempin und Koserow machen wir an einer Picknickstelle eine ausgiebige Pause. Auf dem schattigen Radweg geht dann die Fahrt weiter nach Bansin und dann auf der Promenade weiter nach Heringsdorf. An vielen Stellen lohnt sich ein kurzer Stopp, um die gut restaurierten Häuser und Hotels der Kaiserzeit in Ruhe anzusehen.

Der Ahlbecker Hof - ein prächtig renoviertes Gebäude

In Heringsdorf fahren wir zunächst zu unserer Unterkunft, der Pension Mittag in der Labahnstraße. Das Zimmer, das wir bekommen, ist recht klein und so machen wir uns schon bald wieder auf den Weg. Es geht mit den Rädern zunächst wieder zur Promenade und dann weiter nach Ahlbeck und bis zur polnischen Grenze.

An der polnischen Grenze

Auf dem Rückweg machen wir noch einen Halt an der Seebrücke in Ahlbeck und genießen einen Kaffee mit Kuchen. Am Abend machen wir uns dann zu Fuß auf den Weg. Im Restaurant auf der Seebrücke in Heringsdorf sitzen wir im Freien und es ist sehr schön, hier den Sonnenuntergang zu erleben.


13.Tag: 10.8.2018, 12.Etappe: Heringsdorf - Anklam (58 km)

Heute findet unsere Ostsee-Radtour ihren Abschluss. In der Nacht gab es wieder ein heftiges Gewitter und die Temperaturen sind deutlich gesunken. Nur in unserem 'kleinen Zimmer mit Nasszelle‘ ist es noch unerträglich warm und stickig. Aber draußen ändert sich das deutlich.
Wir fahren zunächst wieder die gleiche Strecke über die Promenade nach Ahlbeck, wo wir dann kurz nach der Seebrücke in das Landesinnere abbiegen.

Schloss Stolpe

Durch ein schönes Waldgebiet geht es den Berg hinauf nach Korswandt und dann weiter nach Garz. Wir fahren um den Flughafen herum und folgen der Beschilderung „Usedom“. Stellenweise haben wir es mit heftigem Gegenwind zu tun und auch die Straßenverhältnisse sind nicht immer optimal.

Die Straßen bei Kutzow (unweit des Flughafens Usedom)

In einem Park in Usedom machen wir eine kleine Rast,  bevor wir dann in  einem Bogen über Mönchow zur    Peenebrücke (B 110) kommen. Im Restaurant „Peene-Idyll“ essen wir eine Kleinigkeit, bevor wir die Fahrt auf einem schönen Radweg entlang der Bundesstraße fortsetzen.

Usedom

Die Peenebrücke

In Libnow biegen wir in ein Waldgebiet ab und kommen dann erst wieder bei Relzow zur B 110 zurück. Die restlichen Kilometer fahren wir wieder an der Bundesstraße entlang und erreichen dann unser Ziel. Im Hotel „Am Stadtwall“ bekommen wir ein schönes, großes Zimmer. Vor dem Abendessen machen wir den üblichen Rundgang durch die Stadt und suchen dabei auch den Weg zum Bahnhof, denn morgen früh geht es flott weiter.

14.Tag, 11.8.2018, Heimreise

Wir schlafen gut und gehen auch zeitig zum Frühstück, denn unser Zug soll bereits kurz nach 9 Uhr abfahren. Aber dieser Zug fällt (ersatzlos) aus, wie wir durch eine Kontrolle auf der Website der Bahn herausfinden. Was nun?
Wir fahren zeitig zum Bahnhof, vielleicht erfahren wir dort mehr. Durch die Gewitter der vergangenen Tage ist es zu Oberleitungsschäden gekommen, so dass der Zug aus Köln, der nach Rügen fahren sollte  - und mit dem wir auf dem Rückweg von Anklam aus mitfahren wollten - nicht verkehren konnte. Lediglich Regionalzüge fahren in Anklam ab und so quetschen wir uns in einen „Bummelzug“ Richtung Berlin, der auf Grund der anderen Zugausfälle  entsprechend voll ist. Mit unseren Fahrrädern und dem Gepäck ist das kein ganz einfaches Unterfangen. Aber wir kommen weiter und erreichen (stehend) auf diese Weise Berlin. In Berlin-Lichtenau erfahren wir, dass der Zug, den wir eigentlich schon in Anklam nehmen wollten, hier eingesetzt wird und von hier aus wie vorgesehen nach Köln fahren wird.
Das Umsteigen findet sogar auf dem gleichen Bahnsteig statt und so können wir uns bald entspannt auf unsere reservierten Plätze setzen und kommen gut in Köln an.

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