UnternehmUngen

im In- und Ausland

Der Soonwaldsteig Sommer 2020

Schon seit längerem planen wir wieder einmal eine mehrtägige Wanderung.
Bei Wanderungen auf dem Saar-Hunsrücksteig bei Bundenbach sind wir zum ersten Mal auf den Namen "Soonwaldsteig" gestoßen. Durch Recherchen im Internet haben wir dann herausgefunden, dass dieser Steig eine sehr lohnende, aber sicher auch keine ganz leichte Wanderstrecke ist. Die verschiedenen Tagesetappen, die in der Regel 20 km lang sind, fordern schon eine gewisse Grundkondition, wenn man wie wir mit dem gesamten Wandergepäck unterwegs ist.

Unsere Tour mit unseren Übernachtungspunkten

Wir haben ein Pauschal-Arrangement der Naheland-Touristik GmbH ausgewählt, so müssen wir uns nicht selbst um die Auswahl der Übernachtungsmöglichkeiten kümmern und den einen eventuell nötigen Transfer von einem Abholpunkt zur Unterkunft nach Simmern müssen wir auch nicht selbst organisieren.
Wir sind auf dieser Tour in einem Ferienhaus, drei Hotels und einem Forsthaus untergebracht. Ausgiebige Frühstücke und jeweils Lunchpakete sind eingeschlossen.

1.Tag: 20.6.2020, Anreise über Bingen nach Kirn

Am Anreisetag fahren wir mit dem Auto zunächst nach Bingen, dem Zielpunkt unserer ingesamt 6-tägigen Wanderung.
Dort stellen wir den Wagen ab und fahren mit einem Regionalzug zum Startpunkt der Tour nach Kirn. Der Zug fährt um 13:56 in Bingen ab und (Umsteigen in Bad Kreuznach) wir kommen dann nach einer nahezu einstündigen Fahrt um 14:53 in Kirn an. Vom Bahnhof führt uns der Weg zunächst etwas in die Innenstadt zu dem Startpunkt des Soonwaldsteigs am Marktplatz. Dort stärken wir uns in einer Eisdiele, bevor wir den Platz in nördlicher Richtung verlassen. Wir überqueren den Hahnenbach, gehen etwas am Ufer des Baches entlang weiter und biegen dann auf einen Treppenweg ab, der uns in einem Bogen zu unserer Ferienwohnung führt.

Brücke über den Hahnenbach in Kirn

2.Tag: 21.6.2020, Etappe 1: Kirn - Bundenbach (14 km)

Am nächsten Morgen gehen wir etwa einen Kilometer durch den Ort, queren einen Hang oberhalb eines Neubaugebiets und treffen nach kurzer Zeit auf den Soonwaldsteig.

Blick auf Kirn und die Kyrburg

Es geht zunächst etwas bergauf und wir kommen gleich an den großen Quarzitklippen in Kallenfels vorbei, auf denen die Reste der ehemaligen Burg Stein zu erkennen sind.

Burgruine Stein

Der Weg führt dann in den Ort Kallenfels hinunter, wir biegen rechts ab und kurz nach den letzten Häusern steigt der Naturpfad erneut an. Wir kommen an einem schönen Aussichtspunkt vorbei, bevor der Pfad dann in ein Seitental einbiegt. Der Steig umrundet das Tal in einem weiten Bogen und führt dann zum Schloss Wartenstein hinauf.

Blick vom Schloss Wartenstein zurück zur Burgruine Stein

Wir genießen etwas die Aussicht und auf einem steilen Treppenpfad geht es hinunter nach Hahnenbach. Wir durchqueren den Ort und der Weg geht dann auf verschlungenen Pfaden weiter. Nach einem kurzen steileren Anstieg erreichen wir einen schönen Aussichtspunkt mit einer Bank. Von dort haben wir einen schönen Blick auf das Hahnenbachtal und den weiteren Verlauf unseres Weges.

Das Hahnenbachtal

In einem Bogen geht es zügig den Berg hinunter und nach dem Überqueren der Landstraße und des Hahnenbachs biegt der Weg von der Kreisstraße ab in die weiten Wiesen des Hahnenbachtals. An einer Picknickstelle machen wir eine kleine Pause, aber wegen eines drohenden Gewitters gehen wir bald weiter, denn wir wissen, dass wir wegen eines großen Windbruchs Umwege machen müssen.

Diese Markierung wird uns die nächsten Tage führen

Die erste Sperrung umgehen wir in einem weiten Bogen im Wald und wegen der zweiten Sperrung müssen wir auf die Landstraße von Rudolfshaus zum Hotel Forellenhof ausweichen. Damit haben wir unser erstes Etappenziel erreicht.

Da uns die Abendstimmung auf der Schmidtburg interessiert, gehen wir nach dem Abendessen in direktem Weg durch das Hahnenbachtal hinauf zur Burg.

Abendstimmung auf der Schmidtburg - wir übernachten aber nicht im dortigen Trekkingcamp!

3.Tag: 22.6.2020, Etappe 2: Bundenbach - Gemünden (20 km)

Die zweite Etappe ist mit vielen Highlights gespickt.
Vom Hotel aus führt der Steig zunächst steil bergauf und nach wenigen Metern gehen wir durch einen Tunnel mitten durch das Schiefergebirge hindurch. Die Relikte des Schieferbergbaus lassen erahnen, unter welchen Bedingungen hier in früheren Zeiten Bergbau betrieben wurde. Nur wenig später erhalten wir von einer erhöhten Position aus zum ersten Mal einen freien Blick auf die weitläufige Anlage der Schmidtburg.

Die Schmidtburg auf der anderen Talseite

Der Weg geht noch etwas bergan und man kommt am Besucherbergwerk Herrenberg und dem Keltendorf Altburg vorbei. Nach diesen beiden Attraktionen windet sich jetzt der Steig den Berg hinunter und man hat an mehreren Stellen nochmals einen schönen Blick auf die Schmidtburg auf der gegenüberliegenden Talseite. Im Tal angekommen, überqueren wir den Hahnenbach auf einer schmalen Brücke. Es geht dann etwas bergauf und wir bleiben nun auf dem Steig (und besuchen nicht die Schmidtburg) und kommen an zahlreichen Stolleneingängen und Stationen eines Wasserlehrpfades vorbei. Der Pfad schlängelt sich an der Hangflanke durch das unberührte Tal. Wir kommen noch an zwei Seen vorbei und bevor der Steig dann das Hahnenbachtal verlässt und hinauf nach Schneppenbach führt, machen wir noch eine kleine Rast an einer schönen Picknickstelle.

Die Seen im idyllischen Hahnenbachtal

Der Steig geht nicht nach Schneppenbach hinein, sondern er führt in einem weiten Bogen durch die Felder um den Ort herum.

Der Weg durch die Felder

Es folgt noch ein kurzer Anstieg und wir erreichen den Teufelsfels. Etwa hundert Meter hinter der Schutzhütte gibt es einen Rastplatz mit einem schönen Aussichtsturm („langer Heinrich“) - die Aussicht vom Turm ist lohnenswert. Jetzt sind wir im Lützelsoon, dem westlichen Teil des Soonwalds angekommen.

Der Aussichtsturm am Teufelsfels

Der Steig folgt jetzt dem Höhenzug und durch seine steinigen Blockschutthalden zeigt sich der Steig hier von seiner schroffen Seite. Nach dieser etwas holprigen Strecke, die durch viele Steinmännchen flankiert ist, kommen wir am Ende des Höhenzugs zum Blickenstein.

"Eines der hundert" Steinmännchen

Der etwas "holprige" Steig auf der Höhe

Nach dem Blickenstein wird der Weg etwas beschaulicher

Danach geht es stetig bergab hinunter ins Simmerbachtal. Dort überqueren wir die Bundesstraße und auf einem neu erbauten Steg auch den Simmerbach.

Der beschauliche Simmerbach

Nach einer kurzen Passage am Ufer entlang wird es noch einmal richtig anstrengend!!
Den steilen Berghang erklimmen wir auf einem teilweise sehr steilen, alpin anmutenden Pfad. Oberhalb der Abbruchkante eines Steinbruchs treffen wir auf einen Querweg, auf dem wir den Soonwaldsteig für heute verlassen.

Blick über die Abbruchkante in die Nordpfalz

Wir steigen nicht die wenigen, restlichen Meter zum Koppenstein hinauf, sondern gehen weiter zur Landstraße (nach Gehlweiler), darüber hinaus und dann zügig weiter hinunter nach Gemünden. - Im "Gemündener Hof" ist ein Zimmer für uns reserviert.

4.Tag: 23.6.2020, Etappe 3: Gemünden - Schanzerkopf (23 km)

Der Blick vom Hotelzimmer auf das Gemündener Schloss

Der Aussichtsturm am Koppenstein

Am nächsten Morgen müssen wir nicht wieder den Berg hinauf zum Soonwaldsteig aufsteigen. Der Wirt des Hotels fährt uns mit dem Auto zum Wanderparkplatz „Koppenstein“ hinauf. Wir gehen das kurze Stück zum Aussichtsturm, bewundern die Rundumsicht und die Lage des „Wackelsteins“. 

Die Aussicht vom Koppenstein nach Gemünden

Dann führt uns der Weg wieder zum Parkplatz zurück und jetzt geht es in der richtigen Richtung weiter. Nun wechselt der Steig vom nördlichen Höhenzug des Großen Soon auf den mittleren über. Diese beiden Höhenzüge, die durch das Asbachtal getrennt sind, überqueren wir auf einer kleinen Holzbrücke. Der weitere Weg führt ein kurzes Stück durch die Felder und an einer schönen Picknickstelle genießen wir das Panorama und den Bick zurück.

Blick zurück zum Koppenstein und den bereits zurückgelegten Weg

Die Alteburg mit ihrem steinernen Turm, der südwestliche Gipfel des mittleren Höhenzugs ist der nächste Aussichtspunkt.

Der Aussichtsturm der Alteburg taucht plötzlich vor uns aus dem Wald auf!

Der jetzt folgende breite Kamm des Großen Soon ist durch den sog. Rennweg, einen breiten Forstweg, erschlossen.
Der Soonwaldsteig verläuft aber zu großen Teilen auf schmalen, idyllischen Pfaden neben dem Rennweg.

Der Fingerhut am Rand des Steigs

Nur wenige hundert Meter nördlich liegt das Naturschutzgebiet Eschen. Dort wachsen in einem parkähnlichen Wald seltene Orchideen unter alten Solitärbäumen.
Nach dieser idyllischen Passage queren wir die Landstraße beim Wanderparkplatz „Ellerspring“.
Mit seinen 657m hohen Gipfel haben wir mit der Ellerspring den höchsten Punkt des Soonwalds erreicht. Der Steig geht jetzt hinunter ins Gräfenbachtal und wir wandern am Naturschutzgebiet der Glashütter Wiesen vorbei zu unserem nächsten Etappenziel, dem Wanderparkplatz „Schanzerkopf“

Die naturbelassenen Hochmoorwiesen mit ihrer einzigartigen Vegetation

An der imposanten "Albert Eiche" machen wir noch eine kleine Pause und telefonieren mit dem Taxiunternehmen, das uns in einer halben Stunde am Schanzerkopf abholt und zu unserer nächsten Unterkunft, dem Hotel "Bergschlösschen" nach Simmern fährt.

Rastplatz an der beeindruckenden "Albert Eiche"

5.Tag: 24.6.2020, Etappe 4: Schanzerkopf - Fosthaus Jägerhaus (23 km)

Die heutige Etappe startet zunächst mit einer kurzen Taxifahrt zum Parkplatz „Schanzerkopf“. Dort steigen wir wieder in den Soonwaldsteig ein und erklimmen auch gleich den Schanzerkopf. Bänke und eine Schutzhütte laden zu einer Pause am Rande der beliebten Rodelpiste ein.

Am Rastplatz am Schanzerkopf

Meist auf schmalen Pfaden führt der Soonwaldsteig durch einen abwechslungsreichen Wald. Weiter geht es dann im Mischwald, in dem immer mehr die Tannen dominieren, hinauf zum Hochsteinchen. Wir besteigen den historischen Eisenturm und genießen von dort die Aussicht.

Der unter Denkmalschutz stehende Aussichtsturm "Hochsteinchen"

Am Rastplatz Hochsteinchen

Der Soonwaldsteig geht jetzt hinunter ins Guldenbachtal und einige Wegpassagen fallen dabei recht steil aus. Kurz vor Rheinböllen unterqueren wir die A61 und gehen jetzt in den Binger Wald hinein. Auf geschotterten Waldwegen geht es bergauf zur Emmerichshütte, die eine gute Gelegenheit für einen Zwischenstop bietet. Der Weg geht noch etwas weiter bergauf und nach einigen Schlenkern erreichen wir den Kandrich.

Im Fichtenwald am Kandrich

Wo sich einst streng abgeschirmte Militärstellungen befanden, drehen sich heute gigantische Windräder und der Weg geht nun leicht abwärts zum Ohligsberg. An der Schutzhütte machen wir noch eine kleine Rast und genießen den Blick ins Rheintal.

Rast unter Windrädern am Ohligsberg

Durch den Bau der vielen gigantischen Windkraftanlagen wurden die Forstwege für die schweren Baufahrzeuge entsprechend präpariert. Das hat zur Folge, dass wir die jetzt folgende Passage zur Lauschhütte leider auf geschotterten Pisten zurücklegen müssen. Von der Hütte (die nur am Wochenende geöffnet ist) ist es nicht weit zum Salzkopf und vom dortigen Aussichtsturm hat man eine grandiose Sicht auf den Soonwald und das Rheintal.

Der Aussichtsturm am Salzkopf

Blick in die Rheinniederung und das Rhein-Main-Gebiet

Jetzt geht der Soonwaldsteig nur noch bergab und am Morgenbach entlang führt der Weg zum Forsthaus Jägerhaus, dem vorletzten Etappenziel unserer Tour. Noch rectzeitig, bevor die Küche um 19 Uhr schließt, kommen wir dort an ;-))

Der Weg hinunter ins Morgenbachtal

6.Tag: 25.6.2020, Etappe 5: Forsthaus Jägerhaus - Bingen (12 km)

Das Forsthaus "Jägerhaus" - eine schöne Unterkunft

Nur 250m unterhalb des Jägerhauses treffen wir an der Steckeschlääferklamm wieder auf den Soonwaldsteig, der auf den nächsten beiden Kilometern mit dem Rheinburgenweg identisch ist. Am Morgenbach entlang geht es jetzt talauswärts und erst an der Abzweigung zur Burg Reichenstein, verlässt der Soonwaldsteig das Morgenbachtal.

Die Steckeschlääferklamm

Auf schroffen Felsen geht es nun steil bergauf und wir kommen schon bald zu einem schönen Aussichtspunkt.

Wieder am Rhein - die Burg Reichenstein im Vordergrund

Auf diesem Felsvorsprung haben wir einen grandiosen Blick auf das Rheintal und die Burg Reichenstein im Vordergrund. Jetzt schlängelt sich der Eselspfad bergab und plötzlich stehen wir vor der Burg Rheinstein. Der Pfad führt oberhalb der Burg zu einem kühnen Felsvorsprung mit einer grandiosen Aussicht auf das Rheintal.

Burg Rheinstein

Jetzt wird es nochmals etwas anstrengend, denn der Pfad verläuft steil bergauf zur Hangkante. Im Schweizerhaus bietet sich eine gute Einkehrmöglichkeit an, die wir jedoch nicht nutzen. Mit wenigen Auf- und Abstiegen geht der Pfad weiter und nähert sich allmählich dem Damianskopf. Es bieten sich dort schöne Ausblicke auf den Rhein und die andere Rheinseite nach Assmannshausen.

Blick vom Damianskopf auf die andere Rheinseite bei Assmannshausen

Oberhalb der Kreuzbachklamm erreichen wir das Forsthaus Heiligkreuz. Ein letzter, besonders schöner Aussichtspunkt wird kurze Zeit später am Prinzenkopf erreicht.

Das Ziel - die Stadt  Bingen - ist schon in greifbarer Nähe

Nun geht es steil hinunter nach Bingerbrück, an der Jugendherberge vorbei zum Parkplatz.

Es war eine sehr schöne Tour mit vielen tollen Ausblicken und wunderschönen Wegpassagen.

Am Ziel!!

Die Tracks zu den verschiedenen Etappen findet ihr hier:


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